Silberbesteck aus bester Handarbeit von Koch & Bergfeld


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Die Marke macht’s
Gala für die 250 stärksten deutschen Produkte / Vier Bremer Unternehmen werden als Top-Firmen ausgezeichnet
 
Marken des Jahrhunderts – unter diesem Motto werden heute Abend im Hotel Adlon
in Berlin 250 Unternehmen für ihre Produkte ausgezeichnet. Darunter: Die Bremer Unternehmen Carbox, Koch & Bergfeld, Lürssen sowie das Deutsche Milchkontor DMK.

 
VON  GÜNTHER HÖRBST
 
Bremen. Stefan Bellinger will die Sache heute Abend in Berlin einfach nur genießen. Der geschäftsführende Gesellschafter des Bremer Automobilzulieferers Carbox wird im Hotel Adlon im Rahmen einer Gala den „Markenpreis der Deutschen Standards“ aus den Händen von Verlagschef Florian Langenscheidt entgegennehmen. Dessen Verlag „Deutsche Standards“ hat
zu dem besonderen Ereignis eingeladen, bei dem sich rund 300 Vertreter deutscher
Unternehmen treffen werden.
Damit ist Carbox, Weltmarktführer bei Kofferraumausstattung und -zubehör, eine der 250 stärksten Marken Deutschlands – und wird an dem Abend im gleichen Atemzug
genannt mit Haribo, Persil, Tempo, Tesa oder 4711. Für Bellinger hat sich die
400 Kilometer lange Reise auf jeden Fall gelohnt.
„Das ist eine wunderbare Auszeichnung“, sagt er. „Eine solche Auszeichnung hilft enorm dabei, den Qualitätsanspruch der eigenen Produkte beim Kunden zu unterstreichen.“
 
900 Milliarden Euro Umsatz
 
Der Carbox-Chef ist jedoch nicht der einzige Wirtschaftsvertreter, der extra für diesen Anlass von Bremen nach Berlin gereist ist. Auch Klaus Neubauer hat den Weg sehr gerne auf sich genommen, wie er sagt. Der Geschäftsführer der Bremer Silbermanufaktur Koch & Bergfeld freut sich sehr über die Tatsache, dass die kleinste Silbermanufaktur Deutschlands in der Kategorie
Besteck zur stärksten Marke Deutschlands gekürt worden ist. „Das ist eine hohe Auszeichnung, auf die wir sehr stolz sind“, sagt Neubauer. „Damit können wir weiter bei unseren Kunden werben.“
Wie wichtig eine starke Marke für Unternehmen ist, hat die Unternehmensberatung Price Waterhouse Coopers (PwC) in ihrer „Markenstudie 2012“ festgestellt. Darin heißt es: „Das deutsche Topmanagement schätzt den Anteil der Marke am gesamten Wert des Unternehmens auf 50 Prozent. Damit ist eine starke Marke nach wie vor der wichtigste Garant für den Unternehmenserfolg.“
Jede dritte Firma habe deshalb ihre Marken auch schon bewerten lassen. Laut PwC ist der Wert einer Marke deshalb zunehmend ein Kriterium, wenn es darum geht, Firmen zu verkaufen oder zu übernehmen.
Und laut einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey im Auftrag des Markenverbandes haben deutsche Unternehmen 2010 rund 900 Milliarden Euro mit Markenartikeln oder Markendienstleistungen umgesetzt. „Das entspricht etwa dem Wert von 80 Prozent der deutschen Exporte oder den jährlichen Umsätzen in Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Informations- und Kommunikationswirtschaft zusammen“, so die Studie. Im verarbeitenden Gewerbe sei das Markengeschäft von 2001 bis 2010 im Schnitt um 3,4 Prozent pro Jahr auf 457 Milliarden Euro gewachsen.
Diese Bedeutung der Marke allgemein hat auch den Veranstalter der Markengala – den Verlag Deutsche Standards – dazu gebracht, im Jahr 2003 erstmals einen prominent besetzten Beirat über die stärksten Marken entscheiden zu lassen und dann die Sieger in den jeweiligen Produktgattungen in einem aufwendigen Band zu präsentieren.
Dieser Band mit dem Titel „Marken des Jahrhunderts – Leuchttürme auf dem Markenmeer“ hat sich laut Isa Falckenberg-Hetzer, der Geschäftsführerin des Verlags, inzwischen zum Standardwerk entwickelt.
Auf der Gala heute Abend werden neben Carbox sowie Koch & Bergfeld auch die Werft Lürssen für den Produktbereich Jacht und das DMK mit Milram für den Produktbereich Frühlingsquark ausgezeichnet.
Legt man die Maßstäbe locker an, dann gehört auch der Bremer Kaffeeröster Melitta dazu. Doch die Produktgattung, für die das Unternehmen ausgezeichnet wird, ist Kaffeefilter. Und diese Sparte von Melitta sitzt in Minden. Als ausgezeichnet fühlen darf sich dann noch Beck’s. Denn in der Gattung Bier, sagt Falckenberg-Hetzer, sei die Abstimmung zwischen Beck’s und Warsteiner denkbar knapp für die Marke aus Nordrhein-Westfalen ausgegangen.
 
Marke als Turbo fürs Geschäft

Wie großartig die Auszeichnungen für die jeweiligen Unternehmen sind, kann man daran erkennen, dass sie von der Jury aus prominenten Werbern, Unternehmensberatern und Designern in jeder Kategorie unter rund 100 Produkten zu den Top Drei gezählt wurden. „Die Marken stehen damit in ihrer Produktkategorie sozusagen für ein Alleinstellungsmerkmal“, sagt Falckenberg-Hetzer. Stefan Bellinger jedenfalls kann die Ehre gar nicht hoch genug einschätzen. „Wenn man bedenkt, dass wir mit unserem Produkt in der Kategorie Kofferraum-
Innenverkleidung auf einer Stufe stehen mit Tempo, Maggi und Knorr – das ist schon beeindruckend.“
Der Carbox-Chef will aus der Auszeichnung nun auch Kapital schlagen. Seine Firma macht ihr Geschäft bislang überwiegend als Zulieferer für die Automobilindustrie. „Wir planen aber, künftig stärker in den Eigenvertrieb unserer Produkte zu investieren“, sagt er. Dazu will Bellinger
einen Online-Shop aufbauen, damit mit seinem Kofferraum-Zubehör die Endkunden direkt erreichen. „Dabei helfen uns solche Auszeichnungen natürlich sehr. Wir können stärker betonen, dass wir das Wort preis-wert mit Bindestrich schreiben.“
Für Klaus Neubauer ist der Umstand, dass gleich vier Bremer Marken in Berlin vertreten sind, auch ein Beweis dafür, dass Bremen ein Markenstandort ist. „Es gibt hier eine lange Tradition in diesem Bereich“, sagt er – und erinnert an Bremer Marken wie Jacobs, Milka, Kellogg’s, Eduscho, Kaffee Hag oder Borgward. Im Hotel Adlon gibt es heute Abend jedoch noch einen weiteren Beitrag aus Bremen: Die gesamte Veranstaltung wurde von der hiesigen
Eventagentur Whoop in Szene gesetzt.


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